„Millionen von Träumen“

INTERVIEW mit Julian le Play

Salut ich bin Lily-Marie und ich bin hier in der Burg Arena Finkenstein, das Wetter ist der Hammer. Gerade ist Sound Check denn hier wird heute Julian le Play singen und ich darf ihn interviewen und ich bin richtig aufgeregt. und gleich geht es los also seid bereit, tschau!
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Das volle Interview auf Youtube:

 

Zum Nachlesen:

Lily-Marie: Ich darf dich heute interviewen und ich bin richtig happy. Wie geht es Dir, etwas aufgeregt?
Julian le Play: Das ist mein erstes Konzert seit langer Zeit ein Jahr haben wir jetzt nicht gespielt, Nein aufgeregt bin ich nicht, das wäre gelogen ich freue mich einfach sehr.

Lily-Marie: Erzähl mal, wo sind wir denn hier
Julian le Play: Wir sind auf der Burgarena Finkenstein in Kärnten, hinter uns liegt der Faaker See, und es ist eine alte Burgruine wo man live spielen kann. Ich habe schon zweimal hier gespielt, aber noch nie oben in der Arena, weil es immer geregnet hat.

Lily-Marie: Schade. Aber heute haben wir gutes Wetter. Zum Anfang habe ich einige „Entweder oder“ Fragen für Dich. Wir fangen gleich an. Rucksack oder Koffer?
Julian le Play: Rucksack. Weil ich lieber gern leichtes Gepäck habe.

Lily-Marie: Hotel oder Airbnb?
Julian le Play: Airbnb mag ich lieber. Es ist persönlicher, ich liebe es, ich habe mein letztes Album nur in Airbnbs geschrieben in Lissabon, Amsterdam, Schweden.

Lily-Marie: Gitarre oder Synthesizer?
Julian le Play: Gerade sind es Synthesizer, es wechselt sich immer so ab.

Lily-Marie: Bauernhof in Frankreich oder Hütte in Tirol?
Julian le Play: Weißt du da schon mehr? Ich habe in beiden Locations schon Musik geschrieben. Mein drittes Album Zugvögel habe ich in Frankreich geschrieben, also das war schon sehr cool, also Antwort Bauernhof.

Lily-Marie: Hand in Hand oder Zugvögel?
Julian le Play: Ich mag Hand in Hand, es gibt Gas, das mag ich extrem gern. Zugvögel auch ,aber das ist eine Tagesverfassung.

Lily-Marie: Bei dir hat ja alles mit einer Casting Show – Kiddy Contest – angefangen mit zwölf Jahren, und du hast nicht gewonnen, genauso wie ich, wie war das bei dir.
Julian le Play: Ja du, es gibt ja die Theorie, dass diejenigen die nicht gewinnen vielleicht sogar mehr Chancen haben. Wenn du gewinnst hast du sofort den Druck etwas zu releasen und vielleicht Musik zu machen die du gar nicht machen willst. Ich bin siebter geworden da hat sich noch keiner wirklich interessiert und so konnte ich mein Ding erst einmal durchziehen und ich freue mich fast dass ich nicht gewonnen habe.

Lily-Marie: Bei mir ist es so, ich weiß wohin ich will, also ich möchte Sängerin werden. Nur ich weiß nicht – oder noch nicht – wer ich eigentlich bin.
Julian le Play: Du bist ja auch noch jung. Ich bin jetzt 27 und ich weiß es immer noch nicht. Es ist sogar ganz gut wenn man nicht weiß wer man ist. Musiker zu sein bedeutet zu einem Teil auch, nie zu wissen wer man ist, immer auf der Suche zu sein, Fragen zu stellen, Antworten zu geben die man dann vielleicht wieder komisch findet. Also ist es schon gut, nicht so genau zu wissen wer man ist.
Aber ich weiß schon, du meinst es eher musikalisch, also welche Musikrichtung du machen sollst. Das findest du heraus! In deinem Alter habe ich mir ganz viel Musik angehört von Rock über Pop, über elektronische Musik und irgendwann bleibst du dann bei einem Genre hängen und das machst du dann, aber jetzt musst du es erst ausprobieren. Es kann ja sein, dass du später Heavy Metal machst.

Lily-Marie: Wenn man bei Wikipedia unter „Akademisches Gymnasium Wien“ sucht, dann findet man dich als einen der berühmten Absolventen. Hattest du dort Freiraum gehabt.
Julian le Play: Im Gymnasium wo ich zu Schule gegangen bin war ich noch nicht bekannt, da war ich nur Julian, einer von 30 Schülern. Habe einfach nur gesungen. Jeder wusste der Julian ist der auf diesem Gymnasium der singt. Ih war in der Schulband, aber da haben alle gemeint das ist so eine Spielerei, also schauen wir mal. Ein paar haben schon daran geglaubt, aber insofern hatte ich viel Freiraum, da war ich nur Julian.

Lily-Marie: Du warst ja als Du dort in die Schule gegangen bist ein Jahr in Australien, wie war das, hast du dich dort gefunden oder warum warst du dort.
Julian le Play: Also weil du vorhin gefragt hast wie du es angehen sollst. Ich war da 16 Jahre alt und für mich war Australien wirklich so ein Punkt wo ich mich gefunden habe. Ich bin dort hingekommen, niemand hat mich gekannt, ich hab dort an einer Schule mit 3000 Schülern auch in einer Schulband begonnen und das erste Mal begonnen Lieder zu schreiben. Das war für mich der Punkt wo ich für mich gesagt habe ich will nicht nur singen sondern ich will auch meine eigenen Sachen singen. Und das kann ich dir nur auch ans Herz legen: immer wieder probieren! Du schreibst ja auch Songs und Du hast und das ist das Besondere, eine mega schöne Stimme, also extrem geil. Dann noch so seine eigenen Texte und den eigenen Style zu finden ist dann die Königsklasse – also alles Gute dafür!

Lily-Marie: Danke. Wenn wir schon bei Australien sind, du reist ja sehr gerne und warst ja wie schon gesagt in Frankreich, in Kalifornien, wo noch zuletzt?
Julian le Play: Also mein letztes Musik Video habe ich in Marokko gedreht. Seitdem mag ich so weite Hosen wie sie dort jeder trägt, also lockerer – nicht so diese Skinny Jeans. Also Marokko, Sri Lanka war ich, in Bali – bis vor kurzem war ich nur in Europa und jetzt erst mit dem Album habe ich mir ein bisschen Asien angeschaut und Afrika, den arabischen Raum.

Lily-Marie: Ja weil immer wenn du reist, schreibst du ja auch deine Songs. Nur was ich bemerkt habe, wenn man deine Songs anhört, dann hört man gar nicht wo du gerade unterwegs bist, also Frankreich, oder Tirol, oder so, warum? Du sprichst ja eigentlich mehr über Gefühle.
Julian le Play: Ja also es wäre komisch, wenn ich dann plötzlich tirolerische Volksmusik in Tirol schreibe, oder in Frankreich Chansons, aber manchmal hört man es unterschwellig – Weil eine Stadt oder ein Land, oder auch das Meer, dir so ein Lebensgefühl gibt – du kannst aber sonst nur vermuten wo es entstanden ist.

Lily-Marie: Wenn man dich anspricht, auf dein Privatleben, dann ist es so, dass du gar nicht so genau darauf eingehen möchtest. Also wie trennst du dein Privates und deinen Job?
Julian le Play: Mit meinen Namen – ich heiße als Künstler Julian Le Play. Für mich war es mit 18/19 Jahren schon so, dass ich gesagt habe, ich kehre eine Seite von mir heraus. Da gibt es den Julian le Play der macht sich über diese Dinge Gedanken und der andere ist dann der, der dann auch um 4:00 Uhr in der Früh mit Freunden um die Häuser zieht und Dinge erlebt. Das ist mein Ding. Ich will aber auch nicht alles teilen, du kannst mich gerne etwas fragen, aber ob ich antworte ist die andere Frage.

Lily-Marie: Dann eine nächste Frage dazu – wenn du mit deinen Freunden bist, redest du da dann mehr oder singst du dann auch.
Julian le Play: Nein – nein ich bin wirklich das Gegenteil von dem was man sich vorstellt. Man glaubt immer das es bei Sängern so ist wie in amerikanischen Filmen die singen dann ständig, womöglich auch noch so wie in Musicals – dass sie jedes Gefühl dahin singen – bei mir ist es genau das Gegenteil. Die Leute haben auch manchmal komische Vorstellung – mal komme ich irgendwohin und dann holt dich jemand der Dich nicht kennt – „Du da drüben sitzt meine Freundin kannst du ihr kurz alles Gute zum Geburtstag singen“, also fast so als wärst du der Sänger den du überall hinschleppen kannst und der dann singen muss. Also so bin ich nicht. Ich hebe mir das für besondere Momente auf wie für so ein Konzert heute zum Beispiel.

Lily-Marie: Bleiben wir bei der Musik. Du wohnst in Wien und ich habe gehört es gibt ein Projekt im 13. Bezirk wo du sehr viel Musik produzieren wirst, erzähl uns mal davon.
Julian le Play: Woher weißt Du das? Ja du hast es schon angesprochen, dass ich sehr viel von meiner Musik auf Reisen geschrieben habe, sehr viel unterwegs war, dort oder dort komponiert habe. Zugvögel war so das Album wo ich immer außerhalb Österreichs geschrieben habe. Und dann habe ich mir irgendwann jetzt beim vierten Album gedacht es wäre doch total nett in Wien einen Platz zu haben wo ich mit anderen Musikern und Produzenten kreativ sein kann. Das habe ich jetzt durchgezogen, gemeinsam mit meinem Gitarristen, ebenso mit dem Produzenten Filous. Und gemeinsam mit erschiedenen deutschen und österreichischen Songwriter & Produzenten ziehen wir dann in eine alte Villa in die wir gerade ein Studio und Komponierzimmer einbauen und dort ziehen wir dann im November ein.

Lily-Marie: Heißt das du reist nicht mehr, wäre doch schade.
Julian le Play: Ich fürchte ich werde trotzdem weiterhin reisen, aber es ist nur so, dass ich gerne eine Möglichkeit hätte in Wien zu schreiben. Du kannst uns auch gerne mal besuchen kommen.

Lily-Marie: Das wäre der Hammer und wenn ihr noch kein Küken in der Gruppe habt, dann komme ich gerne.
Julian le Play: Du kannst gerne kommen wir haben noch kein Küken – komm uns besuchen, es ist direkt gegenüber vom Tiergarten Schönbrunn.

Lily-Marie: Und was ist eher fertig die Villa, oder das Album?
Julian le Play: Wenn es so weiter geht, die Villa! Aber das liegt nicht an mir, dort haben wir Bauarbeiter und die sind sehr fleißig. Ich lass mich ganz gerne gehen und drehe alles zehnmal um. Also das Album kommt nächstes Jahr.

Lily-Marie: In der Villa wohnt ja auch Filous der dir ja auch geholfen hat bei deinem neuen Song „Millionär“, der ganz neu – frisch und geil ist – lacht – ist er auch der Grund warum du jetzt gerade bei Synthesizern bist.
Julian le Play: Nein – das glaubt man, aber das bin eher ich – Ich fahre seit 2-3 Jahren total auf elektronische Musik ab und hatte schon immer wahnsinnig Lust es mit meiner Musik – mit akustischer Musik – mit meinen Mitteln – mit meinen Texten zu kombinieren, weil ich finde das haben noch wenige gemacht. Und er war dann derjenige der das in mir so getriggert hat, und auch ein / zwei andere Produzenten.
Wenn Du sagst das ist geil – ja ich das ist es, ich liebe das – Also gerade zum Beispiel „Millionär“ – mir taugt das total, diese elektronische Seite, das kommt schon aus mir heraus.

Lily-Marie: Weil du gesagt hast heute passiert viel neues, ich habe gestern in deiner Instagram story gesehen, dass es jetzt Backing vocals gibt, das ist ja ganz was Neues bei dir.
Julian le Play: Ja das ist verrückt. Ich habe das immer nur bei großen Produktion gesehen wie bei Ariana Grande, Pink, …. aber auf diesem neuen Album ist extrem viel Gesang drauf und ich wollte jetzt auch mal zwei Sänger mitnehmen, zwei gute Freunde von mir – und ja – jetzt schauen wir mal.

Lily-Marie: Und was erwartet uns sonst noch beim neuen „Millionär“ Julian le Play?
Julian le Play: Es wird viele solche Songs in diese musikalische Richtung geben, ja es ist elektronischer, hier und da ist es rhythmischer – ich mach jetzt keinen Rap, aber es gibt auch immer noch sehr ruhige Songs, auch heute wenn du nachher zusiehst – ich habe nach wie vor sehr ruhige und schöne Balladen geschrieben aber es wird jedenfalls sehr geil.

Lily-Marie: Spielst du heute auch „Wir haben noch das ganze Leben?“
Julian le Play: Das spiel ich fix, dass spiele ich immer, das ist einer meiner Lieblingssongs.

Lily-Marie: Ich sag mal so, falls ich es heute zeitlich nicht auf die Bühne schaffe, könnten wir das vielleicht jetzt einmal spielen, weil das ist auch einer meiner Lieblingssongs.
Julian le Play: Ja wenn Du den kennst können wir ihn gerne mal singen – dann komm, dann lernst du auch gleich die Band kennen.
Passt die Tonart für dich? Den Song gibt es in diesem Video zu sehen:

Julian le Play: Hey sehr schön, super cool.
Lily-Marie: Danke dass du da warst, ich freu mich auch dass ich hier sein darf.

Julian le Play: Sehr gut gemacht, weißt du was ,in fünf Jahren stehst du dann da auf der Bühne und ich sitze dann hier und dann machen wir ein Duo und dann singe ich dein Lied,
Lily-Marie: oh ja das wäre eine Ehre.

Impressionen:

Das Interview wurde kurz vor dem Konzert in der Burgarena Finkenstein geführt am 31.August 2019

C – lilyintube

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